17 verschiedene Expertenkommissionen in 17 Gesundheitsministerien. Virologen und Epidemiologen auf allen Kanälen. Analysieren und reden über die Coronakrise mit der Aura der Unfehlbarkeit bis zum Overkill. Und was kommt raus?
Eine Mischung aus Widersprüchen und zeitverzögerter Entscheidungen der Politik, wie der Mangel an Schutzkleidung und die Kontroverse bei der Durchtestung von Alten-und Pflegeheimen leider zeigt. Das ist Krisen Rat.
Und wer packt an? Wer macht die Arbeit in vorderster Linie bei den Tests, bei der Erstbehandlung von Patienten in der Fieberambulanz, in den Alten-und Pflegeheimen und bei schweren Verläufen in den Kliniken?
Wer organisiert und wer schafft Strukturen für einen einfachen Zugang von Betroffenen für Testungen und zur Entlastung von Arztpraxen und Kliniken für die Stadt und den Landkreis Tübingen:
Das Testzentrum und die unmittelbar daneben platzierte Fieberambulanz, das DRK Arztmobil, das die systematische Durchtestung von Alten und Pflegeheimen durchführt, die sich als lange nicht erkannte „hot spots“ für Infizierungen entwickelt haben.
Mit einem schon mit hilfreichen Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise erprobten, eingespieltem Team aus Rettungsdienst und Ehrenamtlichen des DRK, Medizinstudenten, freiwilligen Ärzten, dem ärztlichen Direktor des UKT und besonders dem Landrat und seinem Gesundheitsamt, der dem Team ohne Zögern und unbürokratisch u.a. mit finanzieller Absicherung das breit getragene Engagement ermöglicht hat.
Und das immer den Vorgaben des Sozialministeriums 5 Schritte voraus. Ein herausragendes Beispiel von „Best Practice“ für den Kampf gegen das tückische Virus, das von vielen Anderen kopiert und bundesweit beachtet wird. Außerdem ein großartiger Beleg bürgerschaftlichen Engagements, im Zusammenwirken mit Kreis und Stadt, nicht zu vergessen die überwältigende Unterstützung durch Essen,-Masken- und Geldspenden für alle Aktiven, die ein herzliches Dankeschön sagen.
Es wäre aber ein gefährlicher Irrtum, wenn wir uns darauf ausruhen wollten. Wir sind noch mitten drin in der Krise und wir dürfen im Entwickeln und Umsetzen von Ideen nicht nachlassen.
Beispielsweise müssen wir mit Hochdruck daran arbeiten, dass wir unsere Alten-und Pflegeheim Bewohner nicht dauerhaft von ihren Familien abhängen und sie in Isolation von ihrem sozialen und familiären Umfeld zurück lassen. Wir sollten alles dafür tun und Vorkehrungen treffen, dass eine flexible und infektionssichere Handhabung von familiären Besuchen und sozialen Kontakten in den Heimen und bei älteren Menschen möglich werden. Und auch bei der Notfallbetreuung von Kindern von Alleinerziehenden in Kitas und Grundschulen gibt es noch Nachbesserungsbedarf.
So sieht Krisen Tat aus : „Immer im Einsatz“ für Kreis- und Stadt Tübingen
Kreisrätin Dr. Lisa Federle