Kreisecke 09.2022 - Meine Befürchtung: in fünf Jahren haben wir keinen Mittelstand mehr
Corona-Krise, Inflation, steigende Energiepreise – das alles kommt im Herbst und Winter gebündelt auf uns zu. Kleine und mittlere Unternehmen werden massenhaft in die Insolvenz oder Betriebsaufgabe getrieben oder wandern ab und dass die Regierung in den ursprünglichen Überlegungen Entlastungen für den Mittelstand vergessen hat, ist bezeichnend für die Ampel. Corona hat in den vergangenen Jahren vielen Betrieben sehr zugesetzt, aber auch schon davor gab es Probleme, Fachkräfte und Azubis zu finden.
Gerade der Transformationsdruck ist so enorm, dass hier zusätzliche Fachkräfte benötigt werden, die schlichtweg fehlen! Dazu kommt, dass viele junge Menschen eine akademische Ausbildung dem Handwerk vorziehen. Deshalb mein Appell an Politik und Gesellschaft: wir brauchen hier eine Kehrtwende! Das Handwerk muss einen höheren Stellenwert bekommen. Auch wenn qualifizierte Zuwanderung nicht schaden kann, wir haben doch genug Potential im eigenen Land! Der Mittelstand braucht diese jungen Menschen dringend und handwerkliche Berufe sind Berufe der Zukunft! Aber wie wollen wir ihnen das vermitteln, wenn noch nicht einmal klar ist, ob die Bäckerei um die Ecke – aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise – im nächsten Jahr noch existiert? Und da frage ich mich: Warum nicht einfach die Steuern auf Energie senken und damit unbürokratisch alle gleichermaßen entlasten? Eine massive Unterstützung von Bund und den Ländern erwarte ich, denn meine Befürchtung ist, dass wir andernfalls in fünf Jahren keinen Mittelstand mehr haben werden. Handwerk und die mittelständischen Betriebe sind das Herz unserer Wirtschaft und die Stütze unseres Staates.Werner Nill
CDU-Kreisrat