Abstimmung zur Führerscheinrichtlinie im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments
Heute wurde im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments über die geplante Führerscheinrichtlinie abgestimmt. Dazu erklärt Norbert Lins (CDU/EVP):
„Die ursprünglichen Forderungen der grünen Berichterstatterin aus Frankreich lasen sich wie eine absurde Verbotsliste. So wollte diese unter anderem eine neue Unterteilung der Führer-scheinklasse B in „B“ und „B+“, ein Tempolimit für Führerscheinklassen (außer bei Motorrädern), Nachtfahrverbote für Fahranfänger, die 10-jährige Gültigkeit von Führerscheinen oder das vollständige Löschen des Begleiteten Fahrens ab 17 Jahren.
Heute gab es die Chance, diese absurde Verbotsliste abzulehnen und für die kommenden Jahre praxistaugliche und unbürokratische Regeln für Millionen Fahrerinnen und Fahrer voranzubringen. Als EVP hatten wir dafür klare Vorstellungen: die europaweite Anerkennung des deutschen Erfolgsmodells „Begleitetes Fahren“, die grenzüberschreitende Anerkennung von Traktorführerscheinen und die damit verbundene Möglichkeit zum automatischen Erwerb der Klasse BE und auch die Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts für die Klasse B.
Statt aber Bürokratie abzubauen und auf die Selbstverantwortung einer jeden Fahrerin und eines jeden Fahrers zu setzen, wollten Linke, Grüne und auch die extrem rechte Seite des Ausschusses lieber alltagsfremde und bevormundende Regeln. In der heutigen Abstimmung konnten wir diesen irrsinnigen Vorschlägen einen Riegel vorschieben.
Anders ausgedrückt: Statt Nachtfahrverbote für Fahranfänger, Tempolimits durch die Hintertür oder SUV-Führerscheine soll es nun Erleichterungen durch die europaweite Anerkennung von Traktorführerscheinen und des Begleiteten Fahrens geben. Auch die vorgesehene Altersdis-kriminierung konnte verhindert werden. Das sind große Erfolge, von denen die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar profitieren können.
Dennoch bleiben bedeutende Wermutstropfen: Verpflichtende medizinische Test für jede und jeden und ein europaweites Punktesystem sind weiterhin vorgesehen. Diese unnötige Bürokratie leistet aber keinen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Daher hat die EVP den Vorschlag in der Ausschussabstimmung auch klar abgelehnt.
Der Versuch der Berichterstatterin, vom Ausschuss direkt in die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten zu starten, ist rechtlich ebenso bedenklich. Statt allen Abgeordneten das Mitspracherecht einzuräumen, sollten die neuen Regeln schnell durch die Hintertür am Parlament vorbei durchgewunken werden. Dank des Widerstands mehrerer Fraktionen ist die Berichter-statterin hier krachend gescheitert.
Als CDU/CSU-Gruppe werden wir in der Plenarsitzung im Januar unsere Vorschläge für Ver-einfachungen und mehr Praxistauglichkeit verteidigen und unnötige Bürokratie streichen.“