Das Jahr 2022 ist noch jung und dennoch begleiten uns jeden Tag die Sorgen der letzten Monate. Wir alle, ob geimpft, genesen oder ungeimpft, verbinden mit dem neuen Jahr die Hoffnung auf wieder mehr Normalität, mehr Nähe und Begegnungen. Mehr Miteinander als Gegeneinander!
Doch leider kann niemand genau voraussagen, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird. Nach meinem Eindruck führen die langen kontroversen Diskussionen zu immer mehr Verunsicherung als zu Klarheit. Eines ist aber schon heute Gewissheit, dass die Beschäftigten in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen sehr viel über das normale Maß hinaus leisten müssen, damit eine möglichst gute medizinische Versorgung gewährleistet wird.
Es ist dringend notwendig, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, um Arbeitsbedingungen in den medizinischen Berufen zu verbessern und junge Menschen sich für diese Berufsfelder begeistern. Leider müssen schon heute geplante Behandlungen aufgrund der hohen Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten verschoben werden, wodurch Krankheitsverläufe schwieriger oder gar Leben verkürzt werden. Deshalb ist es bei aller Zurückhaltung und Skepsis, hinsichtlich der Erprobungszeit der neuen Impfstoffe und der Entscheidung sich selbst impfen zu lassen, schon lange keine Entscheidung mehr, die einen nur alleine betrifft. Es ist die Entscheidung, wie wir als Gesellschaft möglichst schnell wieder besser zusammenleben und den Schwächeren unter uns mehr Schutz bieten können. Deshalb ist es notwendig, dass wir alle das Risiko eingehen zwar seltene aber bestehende Impfrisiken für ein gesellschaftliches Zusammenleben auf uns zu nehmen.
Wenn weltweit Millionen von Menschen geimpft sind und sehr viele Untersuchungen die Wirksamkeit im Verhältnis zum Risiko zeigen, ist es politisch vertretbar, alle zur Impfung zu verpflichten, damit in der Gesamtabwägung der Schaden für unsere Gesellschaft und Gemeinschaft minimiert wird. Viele Selbständige gehen mit Sorge ins neue Jahr, viele Lernende hoffen auf die Beibehaltung der Präsenzzeiten und viele Vereine sehnen sich danach ihre Freizeitangebote wieder ausüben zu können. Bitte warten Sie nicht auf die staatlichen Vorgaben, sondern nutzen Sie die Angebote die von Landkreis, Kommunen, Praxen und Kliniken geboten werden, um sich impfen zu lassen.