CDU Kreisverband Tübingen

Verantwortungsbewusster Einsatz bei Mensch und Tier

Antibiotika

Heute stimmt das Europaparlament über einen Vorschlag der EU-Kommission ab, welcher Kriterien für die Anwendung von Reserveantibiotika in der Human- und der Veterinärmedizin festlegt. Dazu erklärt Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Agrarausschusses:
„Reserveantibiotika sind sowohl für Menschen als auch für unsere Tiere wichtige Medika-mente, die Leben retten können. Umso bedauerlicher ist es, dass Grüne und Sozialdemokraten im Europaparlament jetzt ein Verbot zahlreicher Antibiotika für die Tiermedizin wollen. Das würde dazu führen, dass kranke Tiere nicht mehr behandelt werden können, obwohl es wirk-same Medikamente für sie gibt. Das weltweit zunehmende Problem von Antibiotikaresistenzen (AMR) kann so nicht gelöst werden. Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz von Human-medizin, Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften statt einseitiger Verbote.

Der Vorschlag der Europäischen Kommission legt Kriterien fest, welche Reserveantibiotika nur noch für Menschen vorgesehen sein sollen, und welche auch ebenfalls noch im Tierbereich eingesetzt werden dürfen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission ist wissen-schaftsbasiert und verhältnismäßig, stellt somit bereits eine Verringerung der in der Tiermedi-zin zur Verfügung stehenden Antibiotika und einen verbesserten Schutz vor Antibiotikaresis-tenz für den Menschen dar. Eine Ablehnung des Kommissionsvorschlags, wie von Grünen und Sozialdemokraten jetzt angestrebt, führt damit letztendlich zu einer Verschlechterung der jetzigen Situation und würde Lösungen verzögern. Dies müssen wir vermeiden und stimmen gegen den Einwand der Grünen.

Für uns ist klar, dass Reserveantibiotika sowohl bei Menschen als auch in der Tiermedizin nur im geringen Umfang - und unter klaren Bedingungen - eingesetzt werden dürfen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, dass bestimmte Mittel nur Menschen vorbehalten sein sollen. Deshalb ist für uns der delegierte Rechtsakt nur ein wichtiger Schritt, aber nicht der einzige und nicht der letzte im Kampf gegen AMR. Wir fordern von der Kommission, dass sie die Anwendung von Antibiotika in der Tier- und Humanmedizin in den nächsten Jahren gründlich überprüft und wenn nötig nachjustiert. Sowohl Tier- als auch Humanmedizin müssen ihre Verantwortung im Kampf gegen Antibiotika-Resistenz tragen.“